Mit stimmungsvollem Chorgesang und hochkarätigen Gastkünstlern hat der Männerchor „Liederkranz“ Enzen-Hobbensen erfreut. Knapp 400 Gäste genossen in der Seggebrucher Kirche ein anspruchsvolles Weihnachtskonzert. Den Auftakt machte eine Instrumentaldarbietung vom Feinsten. Eine Sonate des Barockkomponisten Daniel Speer brachte das Posaunen-Ensemble „Tetra Brass“ aus Hannover zu Gehör.Die vier Profimusiker durchleuchteten den dichten polyphonen Bläsersatz mit geradezu federhafter Leichtigkeit. Ein ungemein warmer, blitzsauber intonierter Posaunenklang erfüllte die Seggebrucher Kirche.
Das Weihnachtslied „It Came Upon A Midnight Clear“ begeisterte nicht weniger.
Der Männerchor „Liederkranz“ überraschte mit weiteren hochkarätigen Gastkünstlern.
Die Sopranistin Nadja Klitzke betörte mit eindringlichen Interpretationen und einem klaren, brillanten Ansatz. Lieblich und friedvoll erklang das „Mariä Wiegenlied“ von Max Reger. Die Sängerin offenbarte einen ausgeprägten Sinn für klangliche Nuancen. Der Tenor Benjamin Bruns stand dem in nichts nach. Bis ins leiseste Pianissimo war Bruns seelenvoller Gesang geprägt von Spannung und perfekter musikalischer Balance. Leidenschaftlich und zugleich kultiviert verlieh der Musiker dem bekannten „Caro mio ben“ von Tommaso Giordani einen milden Glanz.
Gewohnt abwechslungsreich kam die Liederauswahl des Männerchores unter der Leitung von Manfred Neumann daher. „Lobet Ihr Völker, lobet den Herrn“ intonierten die Sänger zu Edward Elgars berühmter Melodie „Land of Hope and Glory“. Gestützt von der Akkordbegleitung des Posaunenquartetts ertönte ein straffer, klar artikulierter Chorklang. Nicht weniger musikalische Leuchtkraft bewiesen die Sänger bei der Weise „Strahlend steht ein Stern“. Von verhaltener Spannung getragen war das Stück „Weihnachtsfrieden in den Bergen“ von Rudolf Desch.
Die Akteure verblüfften mit ihrer großen dynamischen Palette und ließen die Melodie besonders im Piano zu einem Klangerlebnis werden. Kernig und aufwühlend ertönte das Stück „Dank sei Dir Herr“ von Georg Friedrich Händel, das mit grandiosen Spannungsbögen aufwartete.
Munter und beschwingt hingegen erklang der spanische Weihnachtsgruß „Feliz navidad“. Die Sänger kreierten einen wunderbar federnden Chorklang, der begeisterte.
Mit kräftigem Applaus dankten die Zuhörer für die gelungene musikalische Einstimmung auf das Weihnachtsfest.

21.12.2009 / SN Seite 14 Ressort: KULT                       Carsten Hanke