"Gospel and more .... " Lieder zum Lobe des Herrn
Die frohe Botschaft ist angekommen Gemeinschaftskonzert von „Liederkranz“ und „Joy Message“ begeistert Publikum Kraftvoller Gesang und mitreißende Melodien haben am vergangenen Sonnabend die Zuhörer in der Seggebrucher Kirche verzaubert. Unter dem Motto „Gospel and more – Lieder zum Lobe des Herrn“ überzeugte der Männerchor „Liederkranz“ Enzen-Hobbensen beim Gemeinschaftskonzert mit dem Chor „Joy Message“ in einem für ihn neuen Genre.
Schon der Einzug der etwa 30 Sänger in die
Kirche bot einen Vorgeschmack auf das folgende Programm. Mit seiner
volltönenden Stimme zog Solist und Chorleiter Sascha Papenbroock die etwa
300 Zuhörer mit seiner Stimme sofort in den Bann. Viel Schwung und
Lebendigkeit verlieh den Gospelsongs Jutta Papenbroocks kraftvolle Stimme.
Auch Lutz Günther, Bernd Maßmann, Anke Maßmann und Philipp King lieferten
herausragende musikalische Beiträge. Unterstützt wurde „Joy Message“ dabei
von einer fünfköpfigen Band. Bei „Amen“ und „We shall overcome“, den gemeinsamen Abschlussklängen beider Chöre, hielt das Publikum nichts mehr auf den Plätzen. Ein nicht nur symbolisches Händereichen zwischen Chören und Zuhörern beendete das Konzert. web
Gospel- und Spiritual – Chor „Joy Message“ „Joy Message“ - Der Name ist auch Programm. Der Chor versucht immer wieder, eine „Frohe Botschaft“ mit den vorgetragenen Liedern zu überbringen und hofft, dass das Publikum einen Teil davon mit nach Hause nimmt. Im Jahre 1979 wurde der Chor Joy Message in Bennigsen bei Springe gegründet. Erst waren es nur Freunde, die von dieser Idee begeistert waren. Der Kontakt zum Gospelchor der U.S.- Air Base Hessisch Oldendorf half den damaligen Mitgliedern das Feeling mit den religiösen Gedanken zu verstehen. So wuchs die Zahl der Mitglieder stetig, so dass heute über 30 Personen singen und musizieren, die von Gospel und Negro-Spirituals begeistert sind. Auch heute noch sind Mitglieder der ersten Stunde dabei. Das Alter im Chor reicht von jung bis alt, genau wie die Zielgruppe für die die Musik präsentiert wird. Die musikalische Arbeit bleibt Hobby, damit die Freude am Gospel nicht verloren geht. Wichtig ist die Harmonie im Chor, denn nur so ist es möglich, die Inhalte der Musik allen Menschen zu zeigen. Das Publikum bekommt diese Emotionen so eindrucksvoll vermittelt, dass es ihm schwer fällt, ruhig auf den Plätzen sitzen zu bleiben. Da wird mitgeklatscht, gesungen und manchmal fließt auch eine Träne. Eine derartige Resonanz ist die größte Motivation für den Chor. Immer wieder gibt es erstaunte Gesichter, wenn sich der Chor am Ende des Konzerts für ein gemeinsames Abschlusslied mitten zwischen den Zuschauern befindet. „We shall overcome – Hand in Hand – ob schwarz, ob weiß”!
Gospel und Spiritual – Geschichte und Aktualität Die Gospelmusik hat ihre prägenden Wurzeln in den Negro-Spirituals aus Nordamerika unter Einbeziehung von Jazz und Blues-Elementen. Mit der Sklaverei kamen vor mehr als 200 Jahren Afrikaner gegen ihren Willen nach Amerika. Stämme und Familien wurden zersplittert. Auch ihre Kultur wurde dadurch völlig zerstört. So kam es, dass in Amerika eine neue Kultur der Schwarzen entstand. In dieser neuen Kultur wurden u.a. auch die Spirituals geboren. Es ist eine irrtümliche Meinung, dass Spirituals Kirchenmusik sind. Sie sind nicht in der Kirche entstanden, sondern auf den Feldern in Nordamerika und dienten mit religiösem Wortlaut dazu, als Geheimsprache das zu sagen, was notwendig erschien und zwar vor den Augen weißer Sklavenhalter. Warum die Sklaven die weiße Religion so schnell aufnahmen, obwohl sich an ihrer Situation nichts änderte, ist nicht eindeutig belegt. Möglicherweise spielt die christliche Botschaft auf ein ewiges, besseres Leben nach dem Tode eine wesentliche Rolle. Außerdem identifizierten sie sich sehr stark mit dem Volk Israel aus dem Alten Testament, das sich aus der Sklaverei befreien ließ. Im Gegensatz hierzu sind Gospels wesentlich später entstanden und reine Kirchenmusik der Schwarzen in Amerika. Bei diesen Liedern wandelte sich die Auflehnung gegen die Sklaverei in einen gewaltlosen Kampf gegen den Rassismus. Mit Gospelmusik verband sich weiterhin politisches Gedankengut, denn die schwarzen Gottesdienste blieben auch in den 50er Jahren ein Ort, in dem sich die Afroamerikaner so frei wie nirgends sonst ausdrücken konnten. Für den Austausch politischer Gedanken und Diskussionen war die Kirche der wichtigste Versammlungsort. Bürgerrechtsbewegungen gründeten sich häufig innerhalb der afro-amerikanischen Kirchen, wie die größte Friedensbewegung ab 1955 unter dem Pastor Martin Luther King. Heutzutage gibt es die verschiedensten Formen afroamerikanischer Kirchenmusik. Je nach Geschichte und geographischer Lage reicht das Spektrum von Gemeinden, die die Tradition der Negro-Spirituals pflegen, bis zu den Kirchen, die die europäische Musik ganz übernommen haben. Auch in der Kirchenmusik Europas ist die Gospelmusik mittlerweile durch Gospelchöre in vielen Gemeinden wichtiger Teil des Gemeindelebens geworden.
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