Schaumburger Frühlingskonzert 2007


 

Schwungvoll, fröhlich und gut aufgelegt

 

Männerchor „Liederkranz” und Gastkünstler geben ausverkauftes Konzert im Stadthäger Ratsgymnasium

 

 

Schwungvoll, fröhlich und musikalisch prima aufgelegt hat sich der Männerchor „Liederkranz” Enzen-Hobbensen am Wochenende den rund 450 Zuhörern im Ratsgymnasium Stadthagen präsentiert. Gemeinsam mit dem Tenor Benjamin Bruns und dem Blasorchester TSV Krainhagen nahm die traditionsreiche Formation das Publikum mit auf eine Reise durch die unterschiedlichsten Musikstile und Epochen.


Die Mischung macht’s, das wissen auch die Vokalkünstler des „Liederkranzes“. Ob Mozart oder Musical – der bunte Melodienstrauß ist längst zum Markenzeichen des Chores geworden. Auch beim „Schaumburger Frühlingskonzert“ enttäuschte die Gesangsgruppe in dieser Hinsicht nicht. Los ging es mit einem zackigen Marsch, auf den sogleich ein wiegender Dreivierteltakt folgte: Guiseppe Verdis „Viva la Gloria“ aus der Oper „Die sizilianische Vesper“ kam beschwingt daher und geizte nicht mit Klang, Ausdruck – und guter Laune. Nicht minder beseelt intonierten die Sänger die Liebeserklärung an Schaumburg „Unser Heimatland“, eine Eigenkomposition des Chorleiters Manfred Neumann.

 

 

 

 

Einen besinnlichen und ruhevollen Kontrapunkt setzte der mehrfach preisgekrönte Tenor Benjamin Bruns. Gemeinsam mit Stephan Winkelhake am Klavier gab der gebürtige Hannoveraner eine seelenvolles „Caro mio ben“ von Tommaso Giordani zu Gehör. Friedvoll und unaufdringlich legte sich Bruns warmer Tenor auf die klanglich transparente und punktgenaue Begleitung Winkelhakes.

 

Um so überraschender dann der Wechsel: Mit „Slovanska Hudba“ präsentierte das Blasorchester TSV Krainhagen einen bezaubernden Reigen der schmissigsten slawischen Melodien. Mit jeder Menge Pep ließen die Krainhäger Bläser ein unbekümmertes Potpourri aus populären Weisen von Dvorák und Smetana auf die Zuhörer los.


Mit Klassik ging es weiter: Beherzt und anmutig gab das hervorragend aufeinander eingespielte Duo Bruns/Winkelhake Lieder von Mozart, Richard Strauss und Robert Schumann zum Besten. Auf Klassik folgte klassische Filmmusik: Das Blasorchester des TSV entführte die Zuhörer mit Melodien von Elmer Bernstein und Ennio Morricone in den Wilden Westen. Dort knüpfte der Liederkranz an und präsentierte ein echtes Prunkstück des Konzertnachmittags: Eine feurige Zusammenstellung amerikanischer Volksweisen sorgte für fröhliche Stimmung und Fußwippen. Durch Winkelhakes schnelle Klavierläufe wirkte die Darbietung zuweilen wie das musikalische Treiben eines Westernsalons. Mit dem weltbekannten „New York, New York“ zog der Chor das Tempo noch einmal merklich an und erntete donnernden Applaus zum Dank.

 

Portrait Benjamin Bruns, Tenor

 

Der Tenor Benjamin Bruns wurde in Hannover geboren. Er erhielt seine erste musikalische und stimmliche Ausbildung beim  Knabenchor Hannover unter der Leitung von Prof. Heinz Hennig. Schon früh wurde er dort mit solistischen Aufgaben betraut, so sang er u.a. den dritten Knaben in „Die Zauberflöte“ von W.A. Mozart an der Staatsoper Hannover und war Solist auf vielen Konzertreisen im In- und Ausland.

Im Anschluß an eine vierjährige private Gesangsausbildung bei Prof. Peter Sefcik, studierte Benjamin Bruns von 2001 bis 2004 an der Musikhochschule Hamburg in der Gesangsklasse von Kammersängerin Prof. Renate Behle. Kurse und Unterricht bei Evelyn Tubb sowie Scot Weir runden seine Ausbildung ab. Zurzeit obliegt seine stimmliche Betreuung wieder Prof. Peter Sefcik.

Zahlreiche Engagements als Oratoriensänger führen ihn regelmäßig durch die gesamte Bundesrepublik. Im April 2004 folgte er einer Einladung des Cape Philharmonic Orchestra nach Kapstadt (Südafrika), um die Partie des Evangelisten in der Johannes-Passion von J.S. Bach zu gestalten. Zu seinem umfangreichen Konzert-Repertoire zählen neben vielen anderen Werken die großen Oratorien und Messen von Bach, Händel, Mozart, Haydn, Mendelssohn und Rossini. Darüberhinaus ist Benjamin Bruns auch sehr erfolgreich als Liedinterpret in Erscheinung getreten. Hierbei verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit den Liedbegleiterinnen Prof. Karola Theill und Newena Popow.

Sein Operndebüt gab er 2002 als Don Ottavio in Mozarts „Don Giovanni“ während der Festspiele der Kammeroper Schloß Rheinsberg. Weitere Engagements führten ihn zum Musikalischen Frühling auf Schloß Bleckede und nach Österreich zu den Festspielen im Schloß Kirchstetten.

Als Gast war Benjamin Bruns an den Opernhäusern von Chemnitz, Osnabrück und Oldenburg sowie bei der Komponistenwerkstatt der Hamburgischen Staatsoper tätig. Für die Spielzeit 2006/2007 hat ihn das Staatstheater am Gärtnerplatz in München als ständigen Gast unter Vertrag genommen.

Benjamin Bruns ist Preisträger des Bundeswettbewerbs Gesang 2002 und des Internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper Schloß Rheinsberg. Im Jahr 2003 war er Stipendiat der Richard-Wagner-Stiftung. Als weitere Auszeichnung wurde ihm 2004 der erste Preis des Hamburger Mozart-Wettbewerbs für Gesang zuerkannt. Seit Beginn der Spielzeit 2004/2005 ist Benjamin Bruns festes Mitglied im Opernensemble des Bremer Theaters.